Abstrakte Kunst: Eine Einführung

Abstrakte Kunst trat nach 1900 erstmals auf und war während des gesamten 20. Jahrhunderts recht präsent. Sie verwendet sogenannt gegenstandslose Kunst. Das heißt Kunst, die losgelöst von Natur und realen Gegenständen ist. Ihre Werke zeigen auf das wesentliche reduzierte Gegenstände, Figuren und Räume. Sie beziehen sich dabei allerdings niemals auf die Mimik. Die Ursache für die Entstehung der abstrakten Kunst wird oftmals im Aufkommen der Fotografie in hoher Qualität gesehen.

Anfänge und Wegbereiter, Abstrakter Kunst

Abstrakte Kunst, Abstraktekunst, Yuma, Wolfgang Thiel, Kunst, Künstler Kiel

wiederzugeben. Von dieser Prämisse kamen nach 1900 erste Maler und Bildhauer ab. Einer von ihnen war Wassily Kandinsky, der sich über zahlreiche Stufen hinweg von einer dem Münchner Jugendstil verpflichteten Malerei zu einer Komposition hin entwickelte, die organische und geometrische Formen zu ihrem Gegenstand machte.

Diesem Grundsatz entsprechend verfasste Kadinsky 1910 die Schrift "Über das Geistige der Kunst". Sie gilt bis heute als theoretische Grundlage für die neue Richtung in der Malerei.

Angeblich malte Kandinsky sein erstes Bild, das der abstrakten Kunst zuzuordnen ist, im Jahr 1910. Diese Angabe ist heute umstritten. Es wird vermutet, Kandinsky habe das Bild vordatiert und es in Wahrheit erst 1913 kreiert.

 

Ein weiterer früher Verfechter der abstrakten Kunst war der aus Tschechien stammende Frantisek Kupka.

Er hatte bereits 1911 erste gegenstandslose Bilder gemalt.

 

Wer war die erste Künstlerin, die sich der abstrakten Kunst widmete? Dieser Frage geht Journalistin und Historikerin Julia Voss in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach. Sie kommt zum Schluss, dass es sich um Hilma af Klint handelte, die von 1862 bis 1944 lebte und erste abstrakte Kunst zwischen den Jahren 1906 und 1907 schuf.

Diesen Vorreitern folgten Künstlerinnen und Künstler wie Sonia Delaunay-Terk, Roberb Delaunay und Francis Picabia, die allesamt aus Frankreich stammen. Dazu kommen der Niederländer Piet Mondrian und die Schweizerin Sophie Taeuber-Arp.

Was die Bildhauerei betrifft, so gelten der Ukrainer Alexander Archipenko, der Russe El Lissitzky und der Engländer Henry Moore als erste abstrakte Künstler. Sie entwickelten erste Arbeiten in diese Richtung um das Jahr 1920.

Theoretische Grundlagen und Abgrenzungen von gegenstandsloser Kunst

Historisch betrachtet galt es als Norm die Mimik eines Moments in der Kunst darzustellen. Die Abstraktion dieser Norm in der abstrakten Kunst gilt allerdings nur als eine mögliche Perspektive, die dem Selbstverständnis der Kunstgeschichte widerspricht.

Innerhalb der Strömung grenzt sich der Suprematismus und der Konstruktivismus von der abstrakten Kunst ab. Wobei sich der Suprematismus als illusionismusfreie Schaffung neuer konkreter Wirklichkeit und der Konstruktivismus sich als schöpferische Gestaltung des materiellen Lebens definiert.

 

Parallele zur Musik

Parallel zur Malerei und Bildhauerei verläuft dieselbe Entwicklung auch in der Musik. Dort setzte man die Abstraktion um, in dem man den Klangwert dissonant von den Einzeltönen freisetzte und die Melodie entfernte.

 

Stilrichtungen

Die abstrakte Kunst konnte sich in der Kulturszene behaupten. Sie setzte dabei auf immer neue Varianten, Stilrichtungen und Zusammenhänge. Zu den wichtigsten Stilrichtungen gehört der Konstruktivismus, der Suprematismus, die geometrische Abstraktion, der abstrakte Expressionismus, das Informel, die Analytische Malerei und die Kunst, die am Bauhaus entstand.

 

Kritik

Insbesondere die Abstrakte Malerei war immer wieder ernsthafter Kritik unterworfen. Sie hatte es schwer vom Publikum und von Kritikern aufgenommen und akzeptiert zu werden. Die Abweichung vom etablierten Kunstbegriff und der Verzicht auf gegenständliche Abbildung missfiel dem breiten Publikum. Oftmals wurde abgestritten, dass es sich bei abstrakter Kunst um wahre Kunst handle, da bei der Herstellung weder handwerkliches Geschick noch künstlerische Begabung von Nöten sei. Abstrakte Maler wurden von Kritikern in polemischer Weise oft als malende Schimpansen diffamiert.

Aus einer anderen Richtung kam die Kritik, Abstrakte Malerei sei zu Zwecken des Kalten Krieges instrumentalisiert worden. Die CIA habe angeblich diverse Expressionisten subventioniert, um die Kunst zu Gunsten der Amerikaner zu lenken. Damit sollte der Kontrast zu Stalin gestärkt werden, der in seinem Machtbereich den sozialistischen Realismus forcierte.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0